Flotter Vierer (oder Dreier)

East Village New York
Eine Nacht in New York, die alles veränderte: Es begann mit einer zufälligen Begegnung, endete aber mit einer intensiven und unerwarteten Verbindung zwischen vier Menschen. Während die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verschwimmen, entstehen unvergessliche Momente und eine Freundschaft, die ein Leben lang hält. In einer Stadt, die niemals schläft, bleibt diese Nacht für immer in Erinnerung – nicht nur wegen ihrer Intensität, sondern auch, weil sie zeigt, wie überraschend das Leben manchmal sein kann.

Die anstehende Hochzeit eines meiner besten Freunde brachte uns eine New Yorker Geschichte in Erinnerung, die wir wohl nie vergessen werden. Es war einer dieser seltenen Momente, in denen Fantasien Wirklichkeit werden. Die Protagonisten: eine langbeinige Japanerin, Michael, Walter und ich.

Es war April, und wir saßen auf dem Balkon einer Ferienwohnung in der Schweiz. Michael zog an seiner selbstgedrehten Zigarette und sagte plötzlich: „Du, ich muss dir was sagen.“ Ich spürte, dass etwas Bedeutsames kam, und antwortete: „Schieß los!“ – „Ich glaube, sie ist es“, sagte er. „Christina. Ich glaube, sie ist die Frau fürs Leben. Ich denke, wir werden bald heiraten.“ Ich nickte: „Wenn du meinst. Frag sie halt, was sie davon hält.“ Vier Wochen später erhielt ich eine E-Mail mit der Einladung zur Hochzeit im September.

Einige Jahre zuvor, in New York: Michael war zu Besuch, und obwohl wir beide müde waren, beschlossen wir auszugehen. Wir landeten im „Beerland“, einem kleinen Laden im East Village. Dort trafen wir Gisela, Walter und eine Japanerin, die mich sofort faszinierte: etwa 30 Jahre alt, fast 1,80 Meter groß, lange Beine, eine schlanke Figur, ein wunderschönes Gesicht und ein Kleid, das ihre Silhouette betonte. Sie flirtete hauptsächlich mit Walter, aber ich begnügte mich mit Small Talk und erfuhr, dass sie Wirtschaftsanwältin war und am nächsten Tag nach Los Angeles ziehen würde, um einen neuen Job anzutreten.

Später, während ich an der Bar stand, spürte ich plötzlich, wie sie mich von hinten antanzte, ihre Arme um mich legte und mir ins Ohr hauchte: „Komm, tanz mit mir.“ Walter stand allein auf der Tanzfläche, und sie zog mich zu ihm. Gemeinsam tanzten wir – mitten im Club und unter den Blicken aller. Doch dann flüsterte sie mir ins Ohr: „Weißt du, was mich total anmachen würde? Wenn du Walter küssen würdest.“ Ich lehnte ab: „Sorry, ich bin hetero.“ Enttäuscht wandte sie sich wieder Walter zu.

Um drei Uhr schloss die Bar. Vor der Tür sagte sie plötzlich: „So, jetzt muss ich euch wohl alle drei mit nach Hause nehmen.“ Es klang weniger wie eine Frage und mehr wie eine Feststellung. Walter grinste, schwang sich auf sein BMX und rief: „Ich hole Kondome!“ Michael und ich begleiteten sie zu ihrer Wohnung. Noch immer dachte ich, das alles sei nur ein Spiel, doch sie lud uns ein, mit hinaufzukommen.

Oben angekommen, bot sie uns ein Glas Wein an. Dann begann sie, mich zu küssen, zog Michael heran, der jedoch zögerte. Schließlich öffnete sie mir die Hose, und es wurde ernst. Plötzlich klingelte es: Walter war zurück. Er betrat die Küche, wo ich schon halbnackt stand – mitten in Aktion.

Was dann geschah, war eher Material für einen Pornofilm. Walter und ich wechselten uns ab, während Michael zusah und schließlich auf einem Küchenstuhl einschlief. Irgendwann kniete die Japanerin auf allen Vieren zwischen uns. Walter war hinten, und ich ließ mich von ihr verwöhnen. Unsere Blicke trafen sich. Die Zeit schien stillzustehen. „Irre, oder?“, sagte ich, um die Spannung zu brechen. „Aber denk nicht zu viel darüber nach. Lebe den Moment. Das ist Porno pur!“ Michael schnarchte leise im Hintergrund, während wir weitermachten.

Um fünf Uhr verließen wir die Wohnung. Es wurde bereits hell, und wir gingen schweigend nach Hause. Hin und wieder hob ich meine Hand zur Nase – der feine Duft der Japanerin war noch da. Es war kein Traum. Diese Nacht würde mir immer im Gedächtnis bleiben.

Ein paar Tage später sprach ich mit Walter. Die Japanerin war längst abgereist, doch die Nacht hatte uns beide geprägt. Seither sind wir absolut ehrlich zueinander – ein Band der Freundschaft, das bis heute hält.

Bei der Hochzeit erinnerten Michael und ich uns an diese Nacht. „Die wilden Zeiten sind vorbei, oder?“, fragte ich. Doch Michael grinste nur: „Wer sagt, dass man nicht auch mit seiner Frau Abenteuer erleben kann?“ Vielleicht keine Gangbangs oder Dreier, aber es gibt noch viele andere Fantasien, die man sich erfüllen kann. Denn was wäre das Leben ohne Träume und Fantasie?

Photo by Harry Gillen on Unsplash

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