Eine Künstlerparty in New York, ein gehörnter Freund, Techno und eine lautstarke Sexbombe.
Das sind die Zutaten für einen gelungenen Abend. Dabei wollte ich gar nicht ausgehen und lieber einen Fernsehabend machen.
New York, irgendwo auf Höhe der 20. Straße im Westen. Irene hat mich auf eine Künstlerparty mitgeschleppt. Normalerweise sind diese langweilig, und ich wollte erst gar nicht mitgehen. „Man soll in Rot kommen, oder zumindest ein rotes Bekleidungsteil anhaben“, steht auf dem Flyer. Auf der Party ist tatsächlich alles in Rot. Ist das Kunst? Später erfahre ich, dass der „Künstler“ eigentlich gar kein Künstler ist, sondern Kunsthändler. „Ich räume hin und wieder die Gemälde aus meinem Lager (einem alten Loft) und veranstalte dann Partys“, erzählt er. „Das mit dem Rot war nur so eine Idee“, meint er beiläufig.
Nach ein paar Gesprächen sitze ich gelangweilt auf einer Couch im Gang. Aus dem Wohnzimmer dröhnt Techno, und man tanzt. Ich trinke gemütlich ein Bier, sehe mir die Leute an und beschließe, mir einen zu drehen. Neben mir sitzt ein Mädchen und beobachtet mich. Erst habe ich sie gar nicht bemerkt, dann sehe ich, wie sie grinst. Ich grinse zurück und lade sie ein, mit mir zu rauchen. „Was machst du? Wo kommst du her?“ Der übliche Smalltalk. Sie erzählt mir, dass sie als Barkeeperin im Coyote Ugly arbeitet. Dann steht sie auf. „Ich geh tanzen“, meint sie und lächelt. Es ist kein braves Lächeln, sondern flirtend und sexy. Hm, war das eine Einladung?
Ich rauche zu Ende und gehe nach einer Weile tanzen. Der Techno dröhnt, und eigentlich mag ich House oder Electro lieber, aber Techno erlebt eben gerade seine Wiedergeburt. Nicht nur in New York, sondern weltweit. Es ist schon komisch, wie sich alles in Kreisen bewegt und sich immer wiederholt. Meine Freundin Irene sitzt mit ihrem Mann Richard in der Ecke und schaut mir beim Tanzen zu. Dann grinst sie mich über beide Ohren an, denn von hinten werde ich von meiner neuen Bekanntschaft angetanzt. Sie sieht mir tief in die Augen, während sie mir immer näher kommt.
Sie tanzt gerade mal einen Titel, dann nimmt sie mich an der Hand und zieht mich in die Küche. Dort schiebt sie mich in die dunkelste Ecke, zwischen Kühlschrank und Wand. Ich liebe direkte Frauen, die wissen, was sie wollen, und es sich nehmen. Wir küssen uns, und sie presst sich fest an mich. Meine neue Flamme geht schnell zur Sache. Fast ein wenig zu schnell. Sie hat die Kontrolle, drückt mich an die Wand und erforscht meinen Körper, während wir uns küssen. Dann geht sie unter mein T-Shirt. Dort bleibt sie nicht lange. Ihre Hände wandern hinunter an meine Hüfte. Danach öffnet sie langsam meinen Gürtel und rutscht an meinem Körper entlang hinunter auf die Knie. Wahnsinn, und ich dachte, das wird wieder so ein langweiliges Kunstopening. Klasse!
Gleich nebenan ist die Tanzfläche, und ständig gehen Leute durch die Küche hinüber zum Klo. Ob uns wohl jemand sieht? Das ist mir jetzt aber egal. Ich bin erregt. Die Kleine spielt mit mir, und ich genieße es. Dann steht sie plötzlich auf, sagt, dass sie gleich wiederkommt, und geht zurück ins Wohnzimmer. Ich stehe mit heruntergelassener Hose allein in meiner Ecke. Hm, und was jetzt? Anziehen? Stehen bleiben und warten? Dann läuft wieder jemand an mir vorbei zum Klo. Also doch besser wieder anziehen.
Ich stehe weiter in meiner Ecke und warte darauf, dass das Mädchen zurückkommt, doch sie kommt nicht. Nach einer Weile gehe ich wieder ins Wohnzimmer. Irene wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich zucke ratlos mit den Schultern. Dann sehe ich mein Mädchen auf der Tanzfläche. Sie tanzt mit einem anderen. Sehr erotisch und eng an ihm, fast so wie mit mir vorher. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Nun küsst sie ihn auch noch. Oh Mann, was ist das denn? Jetzt habe ich die Nase eigentlich schon voll. Ich will nur noch gehen. Dann treffen sich unsere Augen. Sie tanzt immer noch mit dem Typen, doch sie sieht mich erwartungsvoll an und gibt mir ein Zeichen zu bleiben. Und nun? Na ja, mal abwarten, was passiert.
Eine Weile tanze ich in ihrer Nähe. Die beiden stehen nun an der Seite. Sie hält ihn fest umschlungen, hat ihren Kopf auf seiner Schulter und grinst zu mir herüber. Was für ein Luder. Dann verschwindet der Typ. Sie verliert keine Zeit und kommt zu mir. Wir tanzen, sie sagt nichts und drückt mich wieder in die Küche. „Wer war das? Findest du das gut?“, frage ich. „Das war mein Freund“, antwortet sie. Hm, und jetzt? „Komm, wir gehen aufs Klo. Dort haben wir unsere Ruhe“, meint sie.
Wir schließen die Tür, und danach fliegen die Fetzen. Wir sind hemmungslos und vergessen alles um uns herum. Zwischendurch hämmern wütende Leute, die wohl dringend aufs Klo müssen, an die Tür. Aber uns ist jetzt alles egal. Von draußen dröhnt der Techno, und das ist auch gut so, denn meine Barkeeperin ist nicht leise. Als wir fertig sind, hat sie es eilig. Sie zieht den Rock wieder hoch, richtet ihre Bluse und begutachtet sich im Spiegel. „Ich muss zurück zu meinem Freund“, erklärt sie. „Aha, du hast also keine Zeit für Warum und Aber.“ – „Okay“, sage ich. „Komm doch mal in der Bar vorbei“, meint sie zum Abschied.
Ich küsse sie ein letztes Mal und öffne die Tür. Vor uns stehen ein paar ratlose Leute, die schon lange aufs Klo wollen. Sie drückt die Tür gleich wieder zu. „Was ist los?“, frage ich. „Vor der Tür stehen die beiden besten Freunde meines Freundes“, sagt sie leicht in Panik. „Das ist jetzt wohl dein Problem“, antworte ich und schiebe mich durch die Tür, die hinter mir gleich wieder zufällt. Ich gehe an den beiden vorbei und grinse sie an. Danach verabschiede ich mich von Irene. Es ist wohl besser, nach Hause zu gehen. Oder vielleicht schaue ich noch auf ein Bier ins Coyote?
Das sind die Zutaten für einen gelungenen Abend. Dabei wollte ich gar nicht ausgehen und lieber einen Fernsehabend machen.
New York, irgendwo auf Höhe der 20. Straße im Westen. Irene hat mich auf eine Künstlerparty mitgeschleppt. Normalerweise sind diese langweilig, und ich wollte erst gar nicht mitgehen. „Man soll in Rot kommen, oder zumindest ein rotes Bekleidungsteil anhaben“, steht auf dem Flyer. Auf der Party ist tatsächlich alles in Rot. Ist das Kunst? Später erfahre ich, dass der „Künstler“ eigentlich gar kein Künstler ist, sondern Kunsthändler. „Ich räume hin und wieder die Gemälde aus meinem Lager (einem alten Loft) und veranstalte dann Partys“, erzählt er. „Das mit dem Rot war nur so eine Idee“, meint er beiläufig.
Nach ein paar Gesprächen sitze ich gelangweilt auf einer Couch im Gang. Aus dem Wohnzimmer dröhnt Techno, und man tanzt. Ich trinke gemütlich ein Bier, sehe mir die Leute an und beschließe, mir einen zu drehen. Neben mir sitzt ein Mädchen und beobachtet mich. Erst habe ich sie gar nicht bemerkt, dann sehe ich, wie sie grinst. Ich grinse zurück und lade sie ein, mit mir zu rauchen. „Was machst du? Wo kommst du her?“ Der übliche Smalltalk. Sie erzählt mir, dass sie als Barkeeperin im Coyote Ugly arbeitet. Dann steht sie auf. „Ich geh tanzen“, meint sie und lächelt. Es ist kein braves Lächeln, sondern flirtend und sexy. Hm, war das eine Einladung?
Ich rauche zu Ende und gehe nach einer Weile tanzen. Der Techno dröhnt, und eigentlich mag ich House oder Electro lieber, aber Techno erlebt eben gerade seine Wiedergeburt. Nicht nur in New York, sondern weltweit. Es ist schon komisch, wie sich alles in Kreisen bewegt und sich immer wiederholt. Meine Freundin Irene sitzt mit ihrem Mann Richard in der Ecke und schaut mir beim Tanzen zu. Dann grinst sie mich über beide Ohren an, denn von hinten werde ich von meiner neuen Bekanntschaft angetanzt. Sie sieht mir tief in die Augen, während sie mir immer näher kommt.
Sie tanzt gerade mal einen Titel, dann nimmt sie mich an der Hand und zieht mich in die Küche. Dort schiebt sie mich in die dunkelste Ecke, zwischen Kühlschrank und Wand. Ich liebe direkte Frauen, die wissen, was sie wollen, und es sich nehmen. Wir küssen uns, und sie presst sich fest an mich. Meine neue Flamme geht schnell zur Sache. Fast ein wenig zu schnell. Sie hat die Kontrolle, drückt mich an die Wand und erforscht meinen Körper, während wir uns küssen. Dann geht sie unter mein T-Shirt. Dort bleibt sie nicht lange. Ihre Hände wandern hinunter an meine Hüfte. Danach öffnet sie langsam meinen Gürtel und rutscht an meinem Körper entlang hinunter auf die Knie. Wahnsinn, und ich dachte, das wird wieder so ein langweiliges Kunstopening. Klasse!
Gleich nebenan ist die Tanzfläche, und ständig gehen Leute durch die Küche hinüber zum Klo. Ob uns wohl jemand sieht? Das ist mir jetzt aber egal. Ich bin erregt. Die Kleine spielt mit mir, und ich genieße es. Dann steht sie plötzlich auf, sagt, dass sie gleich wiederkommt, und geht zurück ins Wohnzimmer. Ich stehe mit heruntergelassener Hose allein in meiner Ecke. Hm, und was jetzt? Anziehen? Stehen bleiben und warten? Dann läuft wieder jemand an mir vorbei zum Klo. Also doch besser wieder anziehen.
Ich stehe weiter in meiner Ecke und warte darauf, dass das Mädchen zurückkommt, doch sie kommt nicht. Nach einer Weile gehe ich wieder ins Wohnzimmer. Irene wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich zucke ratlos mit den Schultern. Dann sehe ich mein Mädchen auf der Tanzfläche. Sie tanzt mit einem anderen. Sehr erotisch und eng an ihm, fast so wie mit mir vorher. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Nun küsst sie ihn auch noch. Oh Mann, was ist das denn? Jetzt habe ich die Nase eigentlich schon voll. Ich will nur noch gehen. Dann treffen sich unsere Augen. Sie tanzt immer noch mit dem Typen, doch sie sieht mich erwartungsvoll an und gibt mir ein Zeichen zu bleiben. Und nun? Na ja, mal abwarten, was passiert.
Eine Weile tanze ich in ihrer Nähe. Die beiden stehen nun an der Seite. Sie hält ihn fest umschlungen, hat ihren Kopf auf seiner Schulter und grinst zu mir herüber. Was für ein Luder. Dann verschwindet der Typ. Sie verliert keine Zeit und kommt zu mir. Wir tanzen, sie sagt nichts und drückt mich wieder in die Küche. „Wer war das? Findest du das gut?“, frage ich. „Das war mein Freund“, antwortet sie. Hm, und jetzt? „Komm, wir gehen aufs Klo. Dort haben wir unsere Ruhe“, meint sie.
Wir schließen die Tür, und danach fliegen die Fetzen. Wir sind hemmungslos und vergessen alles um uns herum. Zwischendurch hämmern wütende Leute, die wohl dringend aufs Klo müssen, an die Tür. Aber uns ist jetzt alles egal. Von draußen dröhnt der Techno, und das ist auch gut so, denn meine Barkeeperin ist nicht leise. Als wir fertig sind, hat sie es eilig. Sie zieht den Rock wieder hoch, richtet ihre Bluse und begutachtet sich im Spiegel. „Ich muss zurück zu meinem Freund“, erklärt sie. „Aha, du hast also keine Zeit für Warum und Aber.“ – „Okay“, sage ich. „Komm doch mal in der Bar vorbei“, meint sie zum Abschied.
Ich küsse sie ein letztes Mal und öffne die Tür. Vor uns stehen ein paar ratlose Leute, die schon lange aufs Klo wollen. Sie drückt die Tür gleich wieder zu. „Was ist los?“, frage ich. „Vor der Tür stehen die beiden besten Freunde meines Freundes“, sagt sie leicht in Panik. „Das ist jetzt wohl dein Problem“, antworte ich und schiebe mich durch die Tür, die hinter mir gleich wieder zufällt. Ich gehe an den beiden vorbei und grinse sie an. Danach verabschiede ich mich von Irene. Es ist wohl besser, nach Hause zu gehen. Oder vielleicht schaue ich noch auf ein Bier ins Coyote?
Photo by Butuza Gabriel on Unsplash